Deutschlands schönster Wanderweg in der Kategorie Tagestouren: Das ist schon eine besondere Auszeichnung, die dem Nordpfade-Wanderweg „Dör´t Moor“ im vergangenen Sommer vom Wandermagazin verliehen wurde. „Dör´t Moor“ ist Teil eines 358 Kilometer langen Wanderwege-Netzes mit 24 Rundtouren. Der ausgezeichnete natur- und landschaftskundliche Weg führt seine Besucher quer durch das Naturschutzgebiet Großes und Weißes Moor zwischen Rotenburg und Kirchwalsede. Er gehört zum Ensemble der Wanderwege „Nordpfade“. Seit Ende 2013 sind sie vom Touristikverband des Landkreises Rotenburg „Tourow“ in mehreren Regionen des Landkreises realisiert worden.
Die Strecke „Dör´t Moor“ steht für elf Kilometer Natur, Ruhe, Entspannung und Möglichkeiten, sich körperlich zu betätigen. Der Weg ist mit viel Aufwand und Kreativität angelegt worden und geht zurück auf eine Gemeinschaftsaktion der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und des NABU Rotenburg. „Wir finden, dass dieser Nordpfad durch seine Vielseitigkeit und seinen Naturreichtum besticht. Insbesondere das Naturerlebnis Großes und Weißes Moor, welches zu den am besten erhaltenen Hochmooren in Niedersachsen gehört, ist sehr eindrucksvoll“, sagt Udo Fischer, Geschäftsführer des Touristikverbands.
Vom Deutschen Wanderverband wurde die große Moor-Runde auch bereits als „Qualitätsweg Traumtour“ ausgezeichnet. Mehrere Strecken führen die Besucher über unterschiedliche Distanzen durch das mehr als 650 Hektar große Naturschutzgebiet. NABU und Naturschutzbehörde haben unter der Maßgabe, einem breiten Publikum die Möglichkeiten des sanften Tourismus zu eröffnen, das Wegenetz gemeinsam entwickelt. Je nach Vorlieben und Kondition können die Wanderer ihre ganz persönliche Route auswählen. Entlang der Wegränder wechseln sich Wälder mit weiten, offenen Flächen ab, die bis zum Horizont zu reichen scheinen. Felder und Grünland liegen zwischen moorigen Ebenen und ihren typischen Tier- und Pflanzenwelten. Unter anderem gibt es die große Moor-Runde, die am Parkplatz des Großen Bullensees ihren Ausgangspunkt hat. Übersichtlich gestaltete Thementafeln am Weg machen die Wanderer auf Dinge aufmerksam, die beim bloßen Spaziergang leicht zu übersehen wären: Schwingrasen und Heide, Torfmoos und Sauergräser zählen zu den typischen Begleitern entlang der Strecken.Seit 1953 steht das Große und Weiße Moor unter Naturschutz. Die Wanderer passieren im weiteren Verlauf der Strecke, die zu großen Teilen mit Holzhackschnitzeln bestückt worden ist, eine Heidefläche, in deren Nachbarschaft sich ein Grabhügel aus der Jungsteinzeit befindet. Es handelt sich dabei um einen von fünf erhaltenen vorzeitlichen Grabhügeln.
Ein Abstecher zum alten Schafstall „Spieker“ entführt zu einer kleinen Zeitreise. Alte Geräte, Maschinen und Werkzeuge rund um die 250 Jahre alte Remise zeugen von der zum Teil sehr schweren Arbeit der Menschen vergangener Tage. Zurück führt die Wanderung durch Teile des Staatsforstes Grafeler Holz mit einer Vielzahl uralter Bäume vorbei am Kleinen Bullensee zum Ausgangspunkt. Neben der großen Moor-Runde gibt es auch die kleine. Sie ist etwa 7,5 Kilometer lang und führt über den Bodderpad (Plattdeutsch für Butterweg). Der Name entstammt dem Umstand, dass Bauern früher diesen Weg nutzten, um ihre Butter in der nahegelegenen Kreisstadt Rotenburg zu verkaufen. „Dör´t Moor“ bietet mehrere Strecken zur Auswahl. Die kleine Moor-Runde umfasst 7,5 Kilometer, die große 11,5.
Die große Bullensee-Runde ist 2,5 Kilometer lang, die kleine 1,5. Ein Weg zum benachbarten Hartmannshof und dem Mitmach- und Erlebnisgarten des NABU ist 750 Meter lang und ein kurzer Rückweg 900 Meter. Die Wege sind von ihrem Schwierigkeitsgrad her als leicht eingestuft. Aber: Festes Schuhwerk mitbringen.Vor dem eigentlich Start noch ein kleiner Tipp: Es gibt einen Nordpfade-Tourenbegleiter mit allen wichtigen Informationen zu den 24 Routen. Erhältlich unter anderem in der Rotenburger Tourist-Information oder beim Touristikverband des Landkreises Rotenburg.
Alle wichtigen Details unter www.nordpfade.de<www.nordpfade.de>
Fotos: Arne von Brill