Gewerbeflächen in Visselhövede – Entwicklungschancen

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    Visselhövede. Das Gebiet Celler Straße Ost ist das prägende Gewerbegebiet Visselhövedes. Rund 40 Hektar Fläche stehen dort zur Verfügung, ein Mix an Branchen hat sich zusammengefunden. Eine gesunde Mischung. „Seit Mai 2018 können wir dort aber bereits vermelden: ausverkauft“, berichtet Bürgermeister Ralf Goebel. Kein zufälliger Erfolg, sondern – flankiert von der guten gesamtwirtschaftlichen Lage – Lohn intensiver Vermarktung. So klopften der Rathauschef und sein Team etwa an bei bereits angesiedelten Betrieben, fragten Expansionswünsche ab, boten Perspektiven an, sprachen aber ebenfalls mit weiteren Firmen der Region und priesen das Areal Celler Straße Ost an. Eine Strategie, die aufging, berichten Ralf Goebel und Gerd Köhnken, denn Stück für Stück wurde das Gebiet gefüllt. Und zwar sogar ziemlich fix. So fix, dass im Rathaus die Köpfe rauchten: Wo hat Visselhövede Chancen, weitere Gewerbeflächen auszuweisen? Der erste Blick richtete sich in die unmittelbare Nähe des Gebiets Celler Straße Ost. Jedoch ohne Erfolg. Trotz intensiver Gespräche mit Grundstücksbesitzern landwirtschaftlicher Flächen konnte keine Einigung erzielt werden. „Dort besteht keine Verkaufsbereitschaft“, berichtet Gerd Köhnken. Eine Ausweitung dort ist also – zumindest zeitnah – abgehakt.

    Wo also gibt es sonst noch Potenzial? Folgerichtig wanderte der Blick der Verantwortlichen schließlich Richtung Lehnsheide. „Von Anfang an haben wir in dem Teil der Stadt großes Potenzial für die Entwicklung gesehen“, so der Bürgermeister. Denn schließlich tut sich dort so einiges in punkto Wirtschaft, seit die Firma jbs das ehemalige Kasernengelände gekauft hat. 19 Hektar, also mehr als 28 Fußballfelder groß. Rund ein Drittel des Areals nutzt jbs selbst, für den großen Rest werden andere Lösungen und Interessenten gesucht. Dass das gelingt, darum kümmert sich der Eigentümer nicht nur selbst. Wenn potenzielle Interessierte bei der Stadt anfragen und sich nach Möglichkeiten vor Ort erkundigen, werden diese – wenn’s denn passt – an jbs weitervermittelt. Eine Zusammenarbeit und Vernetzung, die von Beginn an sehr gut geklappt habe, erklären Ralf Goebel und Gerd Köhnken, die froh sind, mit jbs verlässlich Seite an Seite zu arbeiten. Und wenn das Gelände dort bereits Raum bietet für Firmen und Betriebe, was liegt dann näher, als sich mit einem neuen Gewerbegebiet direkt anzukoppeln? Ein Plan wurde im Rathaus entwickelt, von der Politik abgesegnet, Flächen wurden gekauft. So stehen nun südlich angrenzend an den Gewerbe-Campus Lehnsheide rund sechs Hektar zur Verfügung. Der Weg dorthin erfolgt über die Einfahrt zur ehemaligen Kaserne. An optimalen Lösungen für die Trägerschaft der Straßen auf dem ehemaligen Kasernengelände wiederum werde übrigens gearbeitet – städtische Trägerschaften stehen im Raum, das würde den Verkauf bestehender Immobilien und somit die Ansiedlungen von Firmen dort erleichtern.

    Ob die Flächen sich nun in städtischer Hand befinden oder in Besitz von jbs – im Gesamtgebiet Lehnsheide liege in den kommenden Jahren dank der Synergieeffekte die Entwicklungschance Visselhövedes. „Wir sind gut aufgestellt“, ist Ralf Goebel überzeugt und Bauamtsleiter Gerd Köhnken nickt. Auch künftig wird es, das betont der Rathauschef, für ihn und sein Team aber ebenso entscheidend sein, mit den am Ort ansässigen Unternehmen weiter im Dialog zu bleiben. Denn nicht nur auf Neuansiedlungen ist Visselhövede angewiesen. „Wir wollen gesund wachsen“, sagt er. Umso wichtiger sei es, dass bestehende Betriebe weiter zufrieden sind. Was braucht ihr? Wo drückt vielleicht der Schuh? Was kann die Stadt tun? Fragen, die mit den Firmen weiter geklärt werden sollen. Aktuell, so der Rathauschef, sei die Stimmungslage – auch dank meist voller Auftragsbücher – in der Wirtschaft sehr gut. Ein Problem gebe es jedoch, wie in vielen Teilen Deutschland: den Fachkräftemangel. Das weitere Wachstum der Stadt bedeutet also nicht nur das bloße Füllen von Gewerbeflächen. Siedeln sich neue Firmen an, muss damit einhergehend entsprechender Wohnraum für Arbeitnehmerinnen und -nehmer zur Verfügung stehen. Auf der Innenentwicklung (also auf der innerörtlichen Baugebietsentwicklung in kleinerem Umfang statt großer Baugebiete in der Randlage des Ortes) liegt für Gerd Köhnken hier ein Fokus. Mit dem Wachsen der Bevölkerung müsse zudem die Infrastruktur Schritt halten. Nicht nur in punkto Straßen, sondern etwa auch im Bereich Bildungseinrichtungen und Freizeitwert. Berufliche Möglichkeiten vor Ort sollen Jugendlichen etwa 2019 durch eine besondere Ausbildungsmesse näher gebracht werden. „Die Menschen sollen sich bei uns wohlfühlen. All das“, so Ralf Goebel, „haben wir im Blick und stellen die Weichen entsprechend.“ Und so ist er ebenso wie Gerd Köhnken zuversichtlich, dass Visselhövede auch weiter Schritt für Schritt vorangehen werde. So lange, bis auch der letzte aufhöre, die Stadt in die unberechtigte Graue-Maus-Schublade zu stecken. „Denn“, ist der Bürgermeister sicher, „Vissel ist echt liebenswert.“

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    Fotos: Mark Intelmann

    Wibke Woyke
    Wibke Woyke
    Wibke Woyke schrieb von September 2017 bis Juni 2020 für die STARK.
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