
Betritt ein Gast das Restaurant an der Bergstraße, beginnt für ihn eine Reise in vergangene Welten: Er landet in einem schummrigen Gewölbe, blickt auf Ritterrüstungen und Mauern aus Stein, auf lange Holztafeln und einladende Sitzbänke. Eine Menge Kerzen strahlen ihm entgegen und die freundlichen Gesichter der Gastgeber, für die ihr Zauberkessel alles ist. „Vor rund zehn Jahren, da hat alles angefangen, mit der Schänke hier in Walsrode. Ich sehe es als Begegnungsstätte an und alles hatte auch seinen Anfang mit einer wichtigen Begegnung“, erzählt Roland Tietsch. Er habe damals Nicoletta Kracke getroffen, seine heutige Geschäftspartnerin. In ihr habe er eine mittelalterbegeisterte Verbündete gefunden. Und eine Verbündete, die ebenso gern rein pflanzliche Gerichte anbieten wollte. „Also, damit geht ihr doch pleite!‘ Sowas haben die Leute uns anfangs prophezeit. Mittelalter und dazu vegan, das will doch keiner.“ Roland Tietsch lächelt, als er weiterspricht. „Kam dann doch anders: Von Tag eins an wurde unsere Schänke gut besucht.“

Ihre Gäste strömen aus allen Himmelsrichtungen zu ihnen, erzählt Roland Tietsch weiter, viele kommen aus dem Rotenburger Raum, aus Hannover, Bremen und Hamburg. „Jetzt könnte man meinen, es seien viele Veganer, die unser Restaurant aufsuchen und extra weite Strecken auf sich nehmen. Aber das stimmt so gar nicht: Wir haben hier tatsächlich in der Überzahl Menschen zu Gast, die sich normalerweise Fleisch bestellen würden. Das ist ein großes Kompliment für uns und für unsere Küche.“ Cordon Bleu, Schnitzel, Ragout – alles wird im Zauberkessel in raffiniert angerichteter, veganer Variante serviert. Dazu eine Prise Mittelalterflair, mit ausgefallenen Menünamen wie „Hofnarr“, „Barbarenspieß“, „Trunkenbold“. Auch die Getränke sind wie die Gerichte vom Wein bis zur Brause vegan. Roland Tietsch lächelt wieder. „Ich war schon immer ein Tierfreund und ich freue mich sehr, dass wir den Tierschutz über unser Restaurant in die Welt tragen können.“

Roland Tietsch möchte mit seiner kulinarischen Botschaft niemanden belehren, lieber inspirieren. „Wer Fragen hat, kann fragen.“ Für ihn und für seine Geschäftspartnerin Nicoletta Kracke spielen die Begegnungen im Zauberkessel die große Rolle, betont der Kunstmaler und Bildhauer noch einmal, der die Gewölbe im Übrigen – komplett selbst entworfen und ausgebaut hat. Die guten Gespräche mit den Gästen, die zählen. Die Freundschaften, die hier an der langen Tafel entstehen. Die geselligen Feiern bei Hochzeiten, Geburtstagen, Weihnachtsfeiern und die gut besuchten Veranstaltungen, seien es Konzerte, Lesungen oder Kurse. Roland Tietsch bringt es auf den Punkt: „Wir lieben es einfach, die Menschen für einen Moment zu verzaubern.“ Öffnungszeiten im Zauberkessel: mittwochs, freitags und samstags, jeweils von 17–24 Uhr. Warme Küche bis 22 Uhr. Reservierung empfohlen. Nur Bargeldzahlung.
Informationen zu weiteren Veranstaltungen und Speisen unter www.zauberkessel-walsrode.de<www.zauberkessel-walsrode.de> und auf Facebook, „Zauberkessel Walsrode“.
