Am 6. Januar 1959 war es, als der Club aus der Taufe gehoben wurde. Gründer: Friseurmeister Hans Warnke, Rektor Diedrich Claus, Bankdirektor Fritz Warncke, Landwirt Johann Frese, Betriebsleiter Otto Ehring und Müllermeister Heinrich Holsten. Das erste Vereinslokal wurde bei Gastwirt Henke eingerichtet. Mit 18 Interessenten ging es los. Seitdem hat sich viel getan – darüber können Meike Schittek (neue erste Vorsitzende), Kurt Therkorn (Vorstand / Kassenwart), Reinhard Piehl (Jugendleiter) und Bodo Becker (zuständig fürs Sponsoring) so manches erzählen. Bodo Becker etwa ist seit 53 Jahren Mitglied und quasi eine Vereinschronik auf zwei Beinen. Aber auch die anderen wissen vieles aus der Historie. Von diversen Turnieren etwa – wie zum Beispiel ein internationaler Wettbewerb mit Mädchen aus 14 Nationen oder das traditionsreiche Jahresschluss-Open. Drei Mannschaften zählt der Club, von der Bezirksoberliga über die Bezirksklasse bis hin zur Kreisklasse (dort spielt das Jugend-Team). 57 Mitglieder inklusive Förderer halten die Treue. Stolz ist man auf zehn Jugendliche, die die Schachtradition hoch halten. Keine einfache Sache, heutzutage Kinder und Jugendliche neu für den Sport zu begeistern. Doch die Sottrumer bleiben dran: Insbesondere das Angebot an AGs an zwei Schulen verschafft dem Club Aufmerksamkeit und so bleibt die Hoffnung, Nachwuchs zu gewinnen. Problem: Ist die Schulzeit beendet, ziehen junge Leute oft hinaus in die Welt, zu Ausbildung oder Studium. Und das bedeutet meist einen Verlust für den Verein.
Seit 1988 ist der Gasthof Röhrs Vereinslokal. „Besser als hier könnten wir es nirgends haben“, betonen alle unisono. Zum Dank wurde Gastwirt Wilhelm Röhrs prompt zum „Schach-Bürgermeister“ ernannt. Vorteil des Gasthofs: Dem Club wird genügend Raum zur Verfügung gestellt – zum einen für Treffen, Spiele und Turniere, zum anderen aber auch, um alles Nötige dauerhaft zu lagern. Daumen hoch gibt’s dafür vom Club. Zum runden Geburtstag gaben sich der Präsident des Niedersächsischen Schachverbands und der Bürgermeister die Ehre. Und – wie schon des Öfteren in der Historie – Großmeister Dr. Helmut Pfleger. Er spielte simultan gegen 27 Personen – diesmal im Tandem. Denn spontan schaute auch Marco Bode vorbei. Der ist nicht nur Aufsichtsratsvorsitzender bei Werder Bremen, sondern setzt sich für den Schachsport ein und ist den Sottrumern freundschaftlich verbunden. So kam es zu dem Duo Bode / Pfleger, das gemeinsam abwechselnd Züge gegen die 27 Herausforderer machte. „Eine der tollsten Sachen, die ich je im Schach gesehen habe“, sagt Reinhard Piehl und erntet Zustimmung.
Logisches Denken fördern – Schach kann dabei helfen. Wer wissen will, welche Eröffnung man besser nicht spielen sollte und was eine Rochade ist, der kann freitags ab 20 Uhr zu den Treffen im Gasthof vorbeikommen. Wer im Club mitmachen will, kann sich – so das Versprechen – nicht nur auf tollen Sport freuen, sondern darüber hinaus auf Teamgeist und Zusammenhalt. Ganz so eben, wie es hinten auf den offiziellen T-Shirts steht: ein Team!