Kulturzentrum Achim – KASCH

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    Achim. Sie können Kaninchenzüchter Kaninchenzüchter sein lassen, denn in den Räumen des KASCH treffen sich neben vielen anderen Gruppen ebenso die Achimer Briefmarkensammler wie auch der Naturschutzbund, die Reservistenkameradschaft, der Klöppeltreff, der Spieleclub der Seniorinnen und die Unternehmergemeinschaft. Nur die AfD, die darf nicht rein, da sind sich alle einig. „Es ist bunt“, beschreibt Dennis Meinken, hauptamtlicher Mitarbeiter im Kulturhaus Alter Schützenhof, das Konzept des sozio-kulturellen Zentrums, das sich als Bürgerzentrum für alle Generationen und Altersklassen versteht. Sie seien mehr als ein reines Veranstaltungszentrum, mehr als nur Kulturzentrum, so Meinken. Sie seien die Heimat vieler unterschiedlicher Gruppen. So war es 1873 beginnt die Geschichte des Alten Schützenhofs furios. 

    Foto: Mark Intelmann

    Noch bevor ein einziger Ton Musik im Schützenhof erklang, stürzte die Decke der Festhalle ein. Wiederaufgebaut werden in dem Gebäude, das heute einen großen Veranstaltungssaal mit 300 Sitz- und 700 Stehplätzen sowie den Blauen Saal mit aufsteigenden Sitzreihen für 150 Besucher besitzt, unzählige Schützenfeste, Feuerwehrbälle und Feten gefeiert, Konzerte, Versammlungen, Theateraufführungen und politische Veranstaltungen abgehalten. Um den letzten großen Saal in Achim zu erhalten, entschließt sich die Stadt in den 1970er Jahren den Alten Schützenhof zu kaufen. 1986 fällt der Beschluss für die Renovierung des Schützenhofs und dessen Umnutzung als Kulturhaus. Drei Jahre später gründet sich ein Trägerverein, ein Jahr darauf wird das Kulturhaus Kasch feierlich eröffnet. Die Idee, Ort für Ausstellungen, Kino, Theater, Projekte, Kabarett, Musik, Tanz und Jugendkultur zu sein, hat sich während der vergangenen 30 Jahre nicht verändert. Verändert hat sich nur der Name.

    Foto: Mark Intelmann

    Aus Kulturhaus Alter Schützenhof wurde der griffige Name Kasch. Man merke allerdings, dass das Kasch von einem Verein betrieben werde, stellt Dennis Meinken, Mitglied des dreiköpfigen Leitungsteams, fest. Über die Rechtsform des Vereins erhält das Kasch Projektförderung und institutionelle Förderung für das Haus. 2002 wurde der Saal komplett abgerissen, neu aufgebaut und eine neue Etage obendrauf gesetzt. Am Konzept änderte dies nichts, nur die Besucherzahlen wuchsen auf 60.000 bis 70.000 Besucher pro Jahr an. Es ist bunt Schwerpunkt der Kasch-Arbeit ist Kultur jeder Couleur. Es traten bereits Johannes Oerding, Cassandra Steen, Reinhard Mey und Hannes Wader im Achimer Kulturhaus auf. Ab und zu stellen lokale Künstler ihre Werke hier aus. Aktuell werden die Wände gerade von „SoFa“ und deren Fotoprojekt bespielt. An einem Abend findet „dick“ Party statt, am nächsten Tag halten die Kaninchenzüchter Einzug, darauf folgt eine private Hochzeitsfeier und dann der Neujahrsempfang der SPD. Ganz normal. In der Veranstaltungsreihe „Haste Töne“ finden jährlich 16 handverlesene Konzerte sehr unterschiedlicher Stilrichtungen statt. Mit „Statt ins Bett ins Kabarett“ bringt das Kasch vom Herbst bis in das Frühjahr anspruchsvolles Kabarett auf die Bühne. Unter „Kids & co“ finden während des gesamten Jahrs Kindertheater, Kino, Flohmärkte, Familien-Partys, Familien-Kohlfahrten und Familientage statt. Kasch-Partys haben Kultstatus und der Verein Kommunales Kino Achim ist eines der ältesten Kommunalen Kinos in Deutschland. Unter dem Motto „Raus aus dem Keller, rein ins Kasch“ nutzen junge Musiker die Chance für ihren ersten Liveauftritt, im „Klub der Visionäre“ treffen sich Teens und Twens zu Konzerten, Poetry Slams, Pubquiz, Kabarett und Motto-Partys. Auch das Theaterprogramm spiegelt mit Speeldeel, inklusivem Musiktheater, Musicals und Jugend- und Schülertheater die Buntheit vom Kasch wieder. Für jede Veranstaltungsreihe erscheint alle zwei Monate ein neues Veranstaltungsprogramm in einer Auflage von 5.000 Stück.

    Foto: Mark Intelmann

    Der Newsletter des Kasch geht an 2.000 Abonnenten. Sieben Tage Sieben Tage die Woche hat das Kasch geöffnet. Ohne Veranstaltungen hat die Gastronomie, die seit kurzem in der Hand des Kasch liegt, jedoch geschlossen. Mit der Übernahme der Gastronomie wurde das Team zwar ins kalte Wasser geschmissen, konnte aber so Kultur und Kulinarisches besser miteinander verknüpfen. Nun gebe es keine Reibungspunkte mehr zwischen Kultur und wirtschaftlichen Interessen. Gastroevents wie „Gegessen wird, was auf den Tisch kommt“, bei dem Hobbyköche oder Profis Überraschungsessen mit Blick über den Tellerrand zaubern, finden regelmäßig großen Zuspruch. In seiner Art ist das Kasch in der Region ziemlich einzigartig, sagt Dennis Meinken nicht ohne Stolz. Jetzt findet im Kasch gerade ein Generationswechsel statt und Dennis Meinken gehört mit seinen 40 Jahren zu den „Älteren“. In drei bis vier Jahren wird er, der im Alter von 16 Jahren begann, im Kasch Jugendpartys zu organisieren, der Dienstälteste sein. „Die neue Generation tickt anders“, freut er sich. Seit drei Jahren gibt es die Möglichkeit, im Kasch das Freiwillige Soziale Jahr zu machen. Die FSJler bringen frischen Wind auch in die Programmgestaltung. Knapp 100 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile. „Ohne Ehrenamtliche würde es nicht funktionieren“, so Meinken.

    Sabine von der Decken
    Sabine von der Decken
    Geboren 1957 in Nordrhein-Westfalen, Studium der Diplom-Biologie in Bremen und Oldenburg. Seit mehr als 20 Jahren freie Mitarbeiterin Weser Kurier Bremen, arbeitet zudem für Fachmagazine wie Land und Forst und Gartenbauprofi.
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