Aus den erwähnten zwei Paaren sind immerhin sieben geworden, so lautet die Bilanz dieser Saison. Eine Tatsache, die Wilfried Glauch positiv sieht, zumal erneut Jungtiere geboren wurden. Trotzdem hinkt der Südkreis anderen Regionen hinterher. In Verden etwa gibt es 70 Paare. Gründe? Der Storch mag beweidete Flächen, gerne mit Pferden oder Kühen und nah an Siedlungen (dort fühlt er sich vor Feinden wie dem Adler sicher). Diese aber gebe es hier zu selten, stattdessen dominiere oftmals Mais. Und die Naturschutzgebiete – etwa an der Wümme – , die es gebe, seien für andere Tiere sehr wertvoll. Durch die meist nur einmalige Mahd im Jahr sei das Gras aber sehr hoch – und das mag der Storch nicht.
Die Population der Adebare im Südteil des Wümme-Kreises hat Wilfried Glauch fest im Blick. Zu Beginn war er viel mit den Kollegen aus Verden unterwegs, um einiges zu lernen. Zudem ließ er sich schulen, um Kenntnisse und die Berechtigung zum Beringen zu erlangen. Diese Aufgabe hat er nun für den gesamten Kreis inne. „Ich versuche, jedes Jungtier zu beringen“, erklärt er. Vor drei Jahren hat er damit begonnen. Heißt: Die ersten Jungtiere, die mit der Kennzeichnung versehen wurden, sind nun geschlechtsreif und gründen hoffentlich eine Familie. Wilfried Glauch ist gespannt, ob einige der Tiere wieder auftauchen oder ob sie ganz woanders landen. Aufschluss darüber werden die Meldungen geben, die bei der Vogelwarte Helgoland eingehen. Übrigens ziehen die Jungtiere bereits im ersten Jahr mit in die weit entfernten Winterquartiere.
Frösche, Mäuse, Würmer und andere Kleintiere stehen auf dem Speiseplan des Storchs. Was seine Nester angeht, ist er anscheinend bequem, denn: Neue Paare haben sich in diesem Jahr ausgerechnet dort niedergelassen, wo die Horste frisch bestückt und mit Material wieder hergerichtet wurden. Daher sollen auch in Zukunft weitere der aktuell 43 Horste auf Vordermann gebracht werden. Wer Nabu-Storchenbetreuer Wilfried Glauch kontaktieren möchte, kann das unter 04261 / 82619.