Wachtelhofbeflügelt Fußball

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    Rotenburg. Heiko Kehrstephan über Weltstars, kurze Wege und Lieblingsessen. Wenn Mandelauflauf in Menge aus der Küche getragen wird, dann ist der HSV nicht weit. Denn das ist dessen erklärtes Lieblingsessen im Fünf-Sterne-Hotel Wachtelhof. Viermal buchte der Hamburger Fußballverein in den letzten Jahren den Wachtelhof in Rotenburg als Trainingslager, zuletzt im Juli. 1999 begann die Liaison vom Fünf-Sterne-Boutique-Hotel mit dem Fußball. „Damals schalteten wir noch Anzeigen in großen überregionalen Zeitungen“, erinnert sich Hoteldirektor Heiko Kehrstephan, „Internet gab es ja noch nicht.“ Eine dieser Anzeigen las Markus Hörwick, damaliger Pressesprecher und Mediendirektor des FC Bayern München, im Flieger und war sofort begeistert. Gleich zweimal besuchte das Team von Bayern München daraufhin den Rotenburger Wachtelhof. 

    Foto: Susanne Beeh

    Es ist die Kombination aus Größe und Klasse, die die Attraktivität des Wachtelhof als Trainingslager für Fußballer ausmache, erklärt Hoteldirektor Heiko Kehrstephan. „Denn die Mannschaft hat das ganze Haus für sich.“ Das sei ein entscheidender Punkt auf der Bewertungsskala, der für das Landhaus Wachtelhof als Trainingslager spreche. Nicht weniger wichtig aber ist Profifußballern und ihren Vereinen die mit Herzlichkeit gepaarte Unaufgeregtheit der Mitarbeiter. Die nimmt die Fußballer für den Wachtelhof ganz besonders ein. „Prominente Gäste haben wir öfter, die behandeln wir so normal und herzlich wie alle anderen auch“, ist die kurze wie einleuchtende Erklärung von Heiko Kehrstephan. Und dann kommt als ein zusätzlicher Pluspunkt die Qualität der Küche als Sahnehäubchen obendrauf. „Alle loben die Küche“, sagt Kehrstephan, „der HSV hat bereits sein Lieblingsessen.“ Mandelauflauf ist der Favorit des Hamburger Fußballvereins, der während eines Trainingslagers nicht auf der Speisekarte fehlen darf. Den Gästen die Wünsche von den Augen abzulesen und zu erfüllen, das ist erklärter Anspruch von Hotel und Hotelier.

    Foto: Susanne Beeh

    Und zu Guter letzt sind da noch die Rotenburger Sportstätten mit Sportplatz in der Ahe, Kunstrasenplatz in Bothel und Turnhalle des Ratsgymnasiums als Fitnessstudio, die das Gesamtpaket rund machen. Kurze Wege und eine gute Vernetzung helfen immer wieder, besondere Lösungen zu finden und spontan reagieren zu können. So gab es für schlechte Platzverhältnisse oder schlechtes Wetter immer wieder Lösungen. Mehr als einmal wurde Heiko Kehrstephan Hilfe angeboten. „Da zeigt sich die Macht der Kleinstadt und deren Netzwerk“, betont der Rotenburger Hotelier. Teambildung nach Relegation und Vorbereitung auf die neue Saison war Grund für den HSV, sein Trainingslager nach Rotenburg zu verlegen. Im Abstiegskampf verlängerte der Hamburger Sportverein seinen Aufenthalt spontan von zwei auf vier Tage, weil sie sich in Rotenburg so wohlfühlten. Manche Medien bezeichnen das Trainingslager in Rotenburg sogar als „Retter-Camp“. Auf die 23.000 Einwohner große Kreisstadt habe die Nähe zum Fußball 100 Prozent Einfluss, sagt der Direktor des 5-Sterne-Plus Hauses. Während der Fußball-WM 2006 sei die Stadt bunt gewesen. „Jeder hat was davon gespürt während der WM.“ Allergrößte Medienaufmerksamkeit lag auf dem Quartier der WM-Mannschaft Trinidad Tobago. Während der Trainingslager bringen die Fußballvereine neben Fans auch Sponsoren mit. Nicht zu unterschätzen sei auch da das internationale Medienecho. Ende August berichteten mexikanische und spanische Presse live aus Rotenburg über den Einkauf von Chicharito von dem in Rotenburg trainierenden Premier League Verein West Ham United. Als der HSV zu Besuch war standen Übertragungswagen von NDR und Sky vor dem Wachtelhof und Welt, FAZ, Süddeutsche und Bild, alle gaben sich in Rotenburg die Klinke in die Hand. Was bleibt, so der Hoteldirektor, sei der Eindruck eines „pfiffigen“ Rotenburgs.

    Foto: Thomas Kusch

    Dass das Landhaus Wachtelhof spontan kann, stellten sie gerade wieder einmal unter Beweis als West Ham United den Aufenthalt auf zehn Tage mit zwei zusätzlichen Trainingstagen verlängerte. Weil die Platzverhältnisse so waren wie sie waren und das Netzwerk funktionierte trainierten die Profifußballer fünf Tage in Rotenburg und drei in Bothel. „In den Tagen braucht es 120 Prozent Aufmerksamkeit von uns,“ so Kehrstephan über die Umsetzung spontaner Ideen wie Barbecue, Fahrten nach Hamburg oder einfach nur die Vorverlegung der Essenszeiten. Denn im Ablauf der Küche ändert eine halbe Stunde so einiges, ist aber nicht unlösbar. „Also gibt es pünktlich Mittagessen“, sagt Heiko Kehrstephan unaufgeregt.

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    Von Rotenburg flog der englische Profi-Fußballverein direkt nach Rejkjavik für das Spiel gegen Manchester United.

    Sabine von der Decken
    Sabine von der Decken
    Geboren 1957 in Nordrhein-Westfalen, Studium der Diplom-Biologie in Bremen und Oldenburg. Seit mehr als 20 Jahren freie Mitarbeiterin Weser Kurier Bremen, arbeitet zudem für Fachmagazine wie Land und Forst und Gartenbauprofi.
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